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1. Deutsche Geschichte - S. 110

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischöflichen unter Beihilfe von Verrätern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter großen Martern hingerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtürme Münsters die eisernen Käfige, in denen man ihre Leichen aufgehängt hatte. Die Bevölkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurückgeführt. Karls V. Kriege. »egen Tunis § 117. Indessen hatte Karl v. eine Reihe äußerer Kriege zu führen, und aiigicr- ^ldzüge unternahm er gegen die türkischen Seeräuber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Küsten unsicher machten und den Handel lahmlegten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tuuis unter Beihilfe der sich empörenden Christensklaven genommen und große Beute gemacht. Dagegen mißglückte ein Zug gegen Algier völlig; Stürme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mühe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurückführen. Krieg gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 8roni1' Franz I. zu führen; erst11544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgültig auf Italien verzichtete. Im nächsten Jahre kam auch ein W a s s e n st i l l st a n d mit S u l e i -man zustande, dem freilich ein großer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen überlassen werden mußte. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu söhnn. C. vom schmallraldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546—1555. Der schmalkaldische Krieg. 1546—1547. Gründe und § 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Ä* willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Kräftigung des Protestantismus muhte er eine Verstärkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glücklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anlaß zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

2. Deutsche Geschichte - S. 110

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hin-gerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls V. Kriege. Segen Tunis y 117. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zwei Feldzge unternahm er gegen die trkischen Seeruber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm-legten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tunis unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Dagegen miglckte ein Zug gegen Algier vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Kricg^gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 5 h Franzi, zu führen; erft'1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu fuhren. I C. Pom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. Grnde und 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 127

1896 - Leipzig : Voigtländer
127 Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel, 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, nament-lich durch die Wirksamkeit Calvins. Johann Calvin war ein Fran-zose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, kam er nach der Stadt Genf, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend, und fand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland. In Frankreich wurden die Hugenotten, wie die Anhnger der reformierten Kirche hier genannt wurden, blutig verfolgt. In England entstand eine eigenartige protestantische Kirche: die anglikanische oder Episkopalkirche. 8. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittel-lndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand ab-zulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy (1544), in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete. 9. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Es gelang ihm endlich (imjahre 1545), die Berufung des Konzils zu Trient zu erwirken. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegen-ber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491).

4. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 100

1905 - Leipzig : Hirt
100 Das Deutsche Reich vom Beginn der neuern Zeit bis zum Westflischen Frieden. Krieg gab, Hilfe leisteten. Ehe es zur offnen Schlacht ging, fielen die Landsknechte auf die Knie, beteten und sangen ein geistliches Lied- Dann warfen sie nach ur-alter Kriegssitte den Staub hinter sich oder schttelten ihn von ihren Fen, zum Zeichen, da sie sich alles Schlechten entledigten und sich dem Schlachtengeschick weihten. Dann strmten sie mit ihren Lanzen auf den Feind ein und suchten seine Reihen zu durchbrechen. Die Verrohung, die das Kriegshandwerk im Gefolge hat, blieb auch bei den Landsknechten nicht aus. So kam die anfangs berall gesuchte Truppe durch ihre Plnderungssucht und Habgier in Verruf, und die kriegfhrenden Mchte verzichteten auf ihre Hilfe. Die Bltezeit der Landsknechte fllt in die Regierungen Maximilians und Karls V. Ihre Tapferkeit in der Schlacht bei Pavia ist in manchem deutschen Volksliede besungen worden. Gegen diese Streiter erlagen die im franzsischen Heere dienenden Schweizer, deren Tapferkeit bis dahin fr unberwindlich gegolten hatte. König Franz I. befehligte felbst das franzsische Heer. Whrend alles um ihn her sich zur Flucht wandte, schien er, obgleich schwer verwundet, den Kampf allein fortsetzen zu wollen. Sein Pferd wurde unter ihm er-. schssen. Er selbst wurde gefangen genommen und nach Madrid gebracht, wo Kaiser Karl sich aushielt. Aber der Kaiser wollte den besiegten Gegner nicht sehen, bevor dieser erklrt htte, auf die strittigen Lnder verzichten zu wollen. Franz leistete diesen Verzicht. Aber kaum war er auf fran-zsischem Boden angelangt, als er den Vertrag als erzwungen erklrte und wieder zu den Waffen griff. Feldzge nach Tunis und Algier. Zweimal fhrte der Kaiser sein Heer nach Afrika, und zwar zunchst nach Tunis. Dort hausten berch-tigte Seeruber, die im geheimen Auftrage des trkischen Sultans die Ksten Italiens und Spaniens plnderten, die Bewohner, deren sie Hab-hast werden konnten, gefangen nahmen und als Sklaven verkauften. Die franzsische Kste wurde auf Wunsch des Sultans von den Seerubern verschont. Karl V. besiegte die Seeruber, eroberte Tunis und befreite alle gefangenen Christensklaven. 30 000 Sklaven erlangten die Freiheit wieder. Der Kaiser lie sie alle auf seine Kosten kleiden. Der Zug nach Algier dagegen milang vollstndig. Die Kste Afrikas ist sehr strmisch, besonders im Herbst. Als der Kaiser sein Heer ausschiffte, erhob sich ein frchterlicher Sturm, der mehrere Tage anhielt. Als die Sonne wieder durchbrach, sah man das Meer bedeckt von den Trmmern der stolzen Flotte. Mit seinen ermdeten Truppen erfocht der Kaiser zwar einen Sieg, aber er mute umkehren, weil er das Heer nicht verpflegen konnte. Trkenkriege. Des Kaisers Bruder Ferdinand hatte während Karls Regierung viel mit den Trken zu kmpfen, und seiner Tatkraft ist es zu danken, da das Deutsche Reich von den Trkenhorden verschont blieb, die der franzsische König fortwhrend gegen dasselbe hetzte. Schmlerung Deutschlands. In Deutschland kmpfte Karl V. gegen die Hupter der protestantischen Partei. Diese Streitigkeiten benutzte der König von Frankreich, um die Bistmer Metz, Toul und Verdun mit den gleichnamigen freien Reichsstdten in Besitz zu nehmen. Des Kaisers

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 241

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
241 Suleiman zurck und lie sich in Ofen nieder, wo er seinen dauernden Sik nahm; Ungarn blieb fast 150 Jahre hindurch eine trkische Provinz. c) Die Kmpfe gegen die Seeruber. Whrend der Kriege mit Franz I. hatten die Trken die Piraten von Algier und Tunis veranlat. Spanien und Italien dnrch ihre Ranbzge zu be-lstigen. Frankreich dagegen zu verschonen. Anch die deutschen Ordens-ritter, denen der Kaiser nach ihrer Vertreibung von Rhodus durch Suleiman die Insel Malta berwiesen hatte, muten sich vor ihnen zurckziehen. Karl zog mit einer groen Flotte nach Afrika, eroberte Tunis und befreite 20 000 Christen, die aus Spanien und Italien geraubt waren und als Sklaven verkauft werden sollten (1535). Nicht so glcklich war sein Zug nach Algier. Ein Sturm, der mehrere Tage anhielt, vernichtete die kaiserliche Flotte, und durch emen Aussall der Trken kam das Heer in eine bedrngte Lage. Mit Mhe und unter mancherlei Gefahren kehrte Karl uuverrichteter Sache nach Spanien zurck (1541). _ 3. Karls Abdankung und Tod. Zwei Jahre vor seinem Aode dankte Karl als Kaiser ab und bergab die sterreichischen Lnder seinem Bruder Ferdinand, den er den Kurfrsten zu seinem Nachsolger vor-schlug; Spanien, die Besitzungen in Italien und in der neuen Welt, sowie die Niederlande erhielt sein Sohn Philipp. Er selber begab sich in das Kloster San Yuste in Spanien, um hier während der letzten Tage seines Lebens seinen Ausenthalt zu nehmen und sich aus den Tod vorzubereiten. Karl verbrachte die Zeit in dem Kloster mit srommen bungen und beschftigte sich mit Studien, der Anfertigung von Uhren und andern mechanischen Arbeiten. Er starb im Jahre 1558.a) Vierter Abschnitt. Die Kirchentrennung (Reformation). A. Me Kirchentrennung (Reformation) in Deutschland. I. pte Anfnge der Kirchentrennung bis zum Reichstage zu Worms. 1521. 1. Ursachen und Veranlassung. a. Die Ursachen. In den letzten Zeiten des Mittelalters hatten sich in die Kirche verschiedene Mistnde eingeschlichen, und unter der i) Vergleiche Platens Gedicht: Der Pilgrim von San Yuste." Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Il 16

6. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 73

1846 - Berlin : Klemann
Spanien 73 ten 1527 —1529 (beendigt durch den Damenfrieden> stürmt Carl von Bourbon, seit 1523 auf kaiserlicher Seite-, Rom 1527; Bourgogne kommt wieder an Frankreich. In den drei letzten Kriegen behauptet Karl den Besitz Mai- lands, verliert ab'er 1552 Metz, Toul und Verdun, an Hein- rich H. von Frankreich. 1535. Karl erobert Tunis und Goletta, befreit die Christen- sclaven. 1541. Unglücklicher Zug gegen Algier. 1556. Der Kaiser legt nach einer thateureichen (vergl. Deutsch- land) und glanzenden Regierung die Krone nieder; stirbt im Kloster San Just 1558. 1556—1598. Philipp Ii. Durch Despotie und Fanatismus das Land entvölkert und erschöpft. Friede mit Frankreich zu Chateau Cambresis 1559. Schreckliche Thätigkeit der Inquisition, eingesührt 1-180. — Hinrichtung des Don Carlos. Vertreibung der Mauren 1568. Beginn des 68jährigen Freiheitskampfes der Niederländer (Egmont, Hoorne hingerichtet 1568, Wilhelm von Oranien er- inordet 1584). Seesieg über die Türken bei Lepanto, 1571, unter Inan d'austria. . 1580, Alba erobert Portu- gal; die fremden Besitzungen der Portugiesen für Spanien verloren. 1588, die gegen England (Elisabeth unterstützt die Niederländer) ausgerüstete unüberwindliche Flotte zerstreut und geschlagen. Amerikas Schätze können den Verlust nicht decken. Die unglückliche Theilnahme an den franz. Religionskriegen beschleunigt den Verfall des Reichs. Philipp Ii. hinterläßt 1598 eine Schuldenlast von 140 Will Ducaten. Unter seinen schwachen Nachfolgern sinkt Spa- nien immer mehr. - . 1598—1621. Philipp Iii. unter Lerma's Leitung. Der Friede mit England, 1604, öffnet wieder die Verbindung mit Amerika. Zwölfjähriger Waffenstillstand mit den Nieder- landen .1609. Die völlige Vertreibung der Moriskos ver- ödet das schon entvölkerte Land. 1621—1665. Philipp Iv., geleitet von Ouvarez. Erneuer-

7. Die Weltgeschichte - S. 136

1835 - Mainz : Kupferberg
136 Karl's Kriege gegen Frankreich N.c.t. den Türken nachgebend, bewilligt, nach wiederholten Ausglcich- 1532. versuchen, den ersten Religionsfrieden zu Nürnberg (keiner seines Glaubens wegen befehdet rc.). 1534. Der Herzog Ulrich von Würtemberg erobert, von Philipp von Hessen und Franz I. unterstützt, sein Land wieder, und führt, von Oesterreich belehnt, Luthers Lehre ein. 1535. Die schwärmerischen Wiedertäufer in Münster (Rott- mann, Matthiesen, Knipperdolling rc.) vertilgt. Karl segelt mit Andreas Doria nach Afrika gegen den Seeräuber Haradin Barbarossa, — Goleta und Tunis erobert, Christen-Sklaven frei; der vertriebene Mulei Hassen wieder König von Tunis, Goleta dem Kaiser. 1536. Dritter Krieg gegen Franz von Frankreich, der in Savoien einbricht. Karl's vergebliche Herausforderung an ihn; Einfall in die Provence, öor Marseille; Rückzug. Waffen- stillstand zu Nizza 1538. Vertrauliche Zusammenkunft Karl's mit Franz in Frankreich. 1537. Indessen Erweiterung des schmatkaldischen Bundes, — schmalkaldische Artikel durch Luther; das Concil zu Mantua von den Protestanten verworfen. Die Zwinglianer gleichen sich mit den Lutherischen aus; der König von Däne- 1538. mark Christian Iii., sowie schon sein Vater Friedrich I. schließt sich der Reformation an. 1541. Karl's verunglückter zweiter Zug nach Algier, während Ferdinand eben so gegen Soliman nichts ausrichtct. 1542. Vierter Krieg gegen Franz, der sich mit den Türken verbindet. Karl überall siegreich, dringt in die Champagne et», Heinrich Vi0. von England in die Picardie (Paris 1544. bedroht), — Frieden zu Crespy (Karl belehnt seinen Sohn Philipp Ii. mit Mailand rc.). Der unruhige Herzog Heinrich der i'üngere von Braun- schweig wird vom schmalkaldischen Bunde bekriegt, gefangen; aber Moriz, Herzog von Sachsen, im Zwiespalt mit dem Churfürsten Johann Friedrich, der 1532 dem Johann nachgefolgt, tritt aus dem schmalkaldischen Bunde. Mehre Reichstage bleiben für die Religionsvereinigung ohne Erfolg.

8. Geschichte der Neuzeit - S. 23

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 2, 6. Karl V. und Franz I. 23 Graf Nikolaus von Salm, der Kommandant Wiens, und die Bürger der Stadt verteidigten den heimatlichen Herd 1529 mit solchem Heldenmut, daß dem Sultan die Eroberung nicht gelang. Soliman zog sich wegen der vorgerückten Jahreszeit mit großem Verluste zurück, erschien aber 1532 mit einem neuen Heere wieder, gegen welches der Kaiser 90 000 Mann ins Feld stellen konnte. Nun räumte Soliman das Land. Zug gegen die Seeräuber in Afrika. In jenen Zeiten beunruhigten die Seeräuber Nordafrikas die Christenheit, indem sie die Schiffe überfielen, deren Mannschaft in die Sklaverei abführten und auch die Küstenländer heimsuchten und brandschatzten. Das Übel wuchs noch, als Chaireddin Barbarossa, der Sohn eines Töpsers von der Insel Lesbos, ein mächtiges Reich in Algier und Tunis unter Oberhoheit des Sultans von Konstantinopel gründete. Gegen ihn unternahm Karl 1535 einen Zug, zu welchem er 30 000 Mann aufbrachte. Tunis fiel in die Hände des Siegers, und 20 000 Christensklaven, welche Gelegenheit fanden sich zu befreien, kehrten nach Europa zurück. Dritter Krieg zwischen Karl und Franz (1536—1538). Im folgenden Jahre kam es zum dritten Kriege zwischen Karl und Franz, welcher, da er keinen Verbündeten unter den christlichen Fürsten erhielt und unauslöschliche Sehnsucht nach dem Besitze von Mailand und Neapel fühlte, auf die er bereits in zwei Friedensschlüssen Verzicht geleistet hatte, mit dem osmanischen Sultan zum großen Ärgernis der gesamten Christenheit ein Bündnis schloß. Allein das Kriegsglück war schwankend. Die streitenden Parteien nahmen daher mit gleicher Bereitwilligkeit die Vermittlung des Papstes an, und ließen es in dem auf zehn Jahre gültigen Waffenstillstand zu Nizza 1538 beim Bestehenden. Beide Fürsten kamen dann zu Aiguesmortes an der Rhonemündung zusammen und verkehrten einige Tage in freundlicher Weise mit einander. Als Karl bald darauf durch einen Aufstand in Gent genötigt wurde, von Spanien nach den Niederlanden zu gehen, lud Franz ihn 1540 ein, den kürzesten Weg durch Frankreich zu nehmen. Der Kaiser fand in Paris glänzende Aufnahme; doch ließ er sich von den Schmeicheleien des Hofes nicht bethören und entgegnete einmal: „Das große Lob, das man uns spendet, ist uns darum lieb, weil es uns daran erinnert, wie wir beschaffen sein sollen." Im Jahre 1541 unternahm Karl einen zweiten Zug gegen die Seeräuber an der Nordküste Afrikas, um sie in dem Mittel-

9. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 11

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
11 Kriege, a) Gegen Frankreich. Franz I. suchte die sein Land umklammernde Habsburgische Weltmacht zu vernichten. Er forderte von Karl das frher einem franzsischen Hause (Anjou) gehrige Neapel, während Karl das von den Franzosen eroberte Reichslehen Mailand und das von Maximilian den Franzosen ohne frmlichen Verzicht berlassene Herzogtum Burgund oder Bourgogne (Dijon) zurckforderte. Darber kam es zu vier Kriegen in den Jahren 1-5211544. In Italien unterlagen die Franzosen der Tapferkeit der deutschen Landsknechte unter der Anfhrung Georg Frundsb ergs; in der entscheidenden Schlacht bei Pavia (1525) wurde Franz I. geschlagen und gefangen genommen. Frankreich verzichtete auf Mailand und Neapel und versprach, Bur-gund herauszugeben; Franz I. erhielt dafr seine Freiheit wieder. Schlielich errang Franz I., durch ein Bndnis mit den Trken untersttzt, nach dem letzten Kriege etwas gnstigere Bedingungen im Frieden zu Crespy (1544); er verzichtete auf Mailand und Neapel, Karl auf das Herzogtum Burgund. b) Sie Kriege gegen die Trken. Der Sultan Su-leiman Ii., ein unternehmungslustiger, tatkrftiger Fürst, suchte die Herrschaft des Halbmondes weiter nach Westen hin auszudehnen und ein Weltreich zu grnden. Er eroberte Belgrad, drang in Ungarn ein, und schlug den König von Ungarn in der blutigen Schlacht bei Mohacs (1526). Zwar zog der Sultan sich zurck, aber die Gefahr war damit nicht verschwunden, da die Trken noch zweimal in den Jahren 1529 und 1532 in sterreich einfielen. Trotz-dem erfuhr die Macht der Habsburger auch hier im Osten eine Er-Weiterung, da Karls Bruder Ferdinand von sterreich als Schwager des in der Trkenschlacht gefallenen Knigs Ludwig Schlesien, Bhmen und das noch grtenteils von den Trken besetzte Ungarn erbte. c) Die Kmpfe gegen die Seeruber. Whrend Karls Kriege mit Franz I. hatten die Trken die Seeruber von Algier und Tunis veranlat, Spanien und Italien durch ihre Raub-zge zu belstigen, Frankreich dagegen zu verschonen. Auch die Johanniter (Malteserritter), denen der Kaiser nach ihrer Vertreibung von Rhobus durch Suleirnan die Insel Malta berwiesen hatte, muten sich vor ihnen zurckziehen. Karl fuhr mit einer groen Flotte nach Afrika, eroberte Tunis und befreite 20000 Christen, die aus Spanien und Italien geraubt waren und als Sklaven verkauft werden sollten (1535).

10. Geschichte der Neuzeit - S. 74

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
74 Zur Erweiterung: Die Gegenreformation. Aber noch wirksamer als seine Tapferkeit war die Milde, mit der er den Feinden verzieh, wenn sie sich freiwillig unterwarfen. So wurde er Herr des Aufstandes. Gegen seinen Rat verwies der König die Moriskos aus ihrer Heimat, und sie zogen wehklagend fort aus der blhenden Bega (Ebene) von Granada, die seitdem verdet ist. Auch in diesem schwierigen Krieg bewhrte sich der spanische Soldat. Er diente hauptschlich als Fusoldat (spanisch Infanterist"). Seine tch-tige Waffe war neben Stodegen und Spie die Muskete oder Arke-buse, die wegen ihres Gewichtes beim Schieen auf eine in den Boden gesteckte Gabel aufgelegt wurde. Noch war der Harnisch im Gebrauch, aber jetzt in der Form des Gnsebauchs", an dessen spitzer Wlbung die feindlichen Kugeln abglitten. 4. Nach dem Verluste des Heiligen Landes hatten sich die Iohan-niter auf der Insel Rhodus niedergelassen; hier spielt Schillers Kampf mit dem Drachen". Als Soliman sie von dort vertrieb, wies ihnen Karl V-, die Insel Malta an. Erfllt von dem Wunsche, das stliche Mittelmeer zu einem trkischen Gewsser zu machen, lie der greise Sultan Soliman die Insel, die an der wichtigsten Stelle des Meeres lag, mit Heer und Flotte angreifen. Aber die Malteser" schlugen alle Angriffe ab und bauten eine neue Hauptstadt, die sie nach dem ruhmvollen Namen ihres Hochmeisters La Valette nannten. Als dann Solimans Nachfolger den Venezianern Cypern entreien wollte,*) schlug Papst Pius V., ein Dominikaner, der die Strenge seines Ordens auch auf dem Stuhle Petri beibehielt, Spanien und Venedig ein Bndnis vor. Den Sieg erlebte er nicht mehr. 5. Seinern Nachfolger Gregor Xiii. verdanken wir den verbesserten Gregorianischen" Kalender, den zunchst nur die katholischen Lnder annahmen. Die griechisch-katholischen Slawenlnder halten heute noch am Iulianisch en Kalender fest. 3. Philipp Ii. und die Niederlande. 1. Wie in seinem ganzen Reich, in dem die Sonne nicht unterging, wollte Philipp auch in den Niederlanden die Glaubenseinheit aufrecht-erhalten. Er teilte das Land in drei Erzbistmer mit fnfzehn Bistmern; die Ernennung der Bischfe nahm er als sein Recht in Anspruch wie in Spanien. Furchtbar waren seine Glaubensverfolgungen: man berechnete die Zahl der Opfer der Inquisition in den ersten sieben Iahren seiner Regierung auf 36000. *) Shakespeares Othello; Mallock: In an enchanted Island.
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